Über Uns
Unsere Geschichte
Die Geschichte der Psychiatrie ist eine ausgesprochen wechselhafte Geschichte, in der psychisch erkrankte Menschen – aufgrund von Ängsten oder mit „Heilungsabsichten“ – in der Folge jedoch zumeist abgesondert, eingesperrt und gequält wurden. Die Gründe hierfür reichten von der Überzeugung an die Besessenheit dieser Menschen von Dämonen über den Glauben an eine Strafe Gottes für ein sündhaftes Leben bis hin zu vermeintlich wissenschaftlichen Erklärungen der Erkrankungen als Folge von degenerativen Entwicklungsprozessen.
Mit der Entwicklung der Universitätspsychiatrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich die Situation dieser Menschen zu verbessern. Doch nach der Schreckensherrschaft des 3. Reichs schritt dieser Prozess nur langsam voran. Erst 1971 gab die Bundesregierung die sogenannte Psychiatrie-Enquête in Auftrag. Der „Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“, mit den darin enthaltenen und noch heute gültigen Forderungen an eine Reform der Psychiatrie, wurde 1975 veröffentlicht.
Im Zuge dieses Reformeifers gründete am 06.12.1976 der niedergelassene Heidelberger Psychiater und Neurologe Prof. Dr. Frank G. Brecht den gemeinnützigen Verein „St. Thomas e. V.“ mit Sitz in der denkmalgeschützten, ehemaligen „Villa Felseck“ unterhalb des weltberühmten Heidelberger Schlosses. Zielsetzung des Vereins St. Thomas e.V. war und ist das Engagement für die Belange von seelisch behinderten Menschen.
St. Thomas e.V. ist somit Träger der ersten Psychiatrischen Nachsorgeeinrichtungen, die den Anlauf unternahmen, in offenen Wohnsettings chronisch psychisch erkrankte Menschen menschenwürdig, bedürfnisgerecht und wohnortnah zu versorgen.
Heute ist St. Thomas e.V. Träger von drei Psychiatrischen Nachsorgeeinrichtungen (besondere Wohnform und Förder- und Betreuungsbereich) an den Standorten Graben-Neudorf, Heidelberg und Schwetzingen, von ambulant betreuten Wohnangeboten (Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum sowie im Sozialraum) im Stadtgebiet Heidelberg, im Landkreis Karlsruhe und in Oftersheim (Rhein-Neckar-Kreis) sowie einer Jugendeinrichtung in Reiligen. Weiterhin betreibt St. Thomas e.V. das Therapiezentrum Hammberger Hof mit Restaurant und Reitanlage in Ittlingen (Landkreis Heilbronn). Rund 275 Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder seelischen Behinderung erhalten derzeit durch die Betreuungsangebote von St. Thomas e.V. die von ihnen benötigte Versorgung und Unterstützung.
Unser Leitbild
Zielvorstellung von St. Thomas e.V. ist es, die Bewohner durch individuelle therapeutische Maßnahmen soweit zu fördern, dass sie später wieder in den eigentlichen Rehabilitationsprozess oder auch in die Gesellschaft bzw. in die eigene Familie integriert werden können.
Diese Anliegen verfolgen wir mit:
- Individuellen therapeutischen Hilfe- und Wohnformen
- Vielfältigen Aktivitäten, die unseren Bewohnern eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen
- Fachkompetenten Mitarbeitern, die sich in einem ständigen Prozess der Weiterbildung befinden
- Fachkompetenten Mitarbeitern, die sich in einem ständigen Prozess der Weiterbildung befinden
- Klientel orientierter Transparenz
- Multiprofessioneller Zusammenarbeit aller am Prozess Beteiligter
- Messbaren Zielvereinbarungen
Was uns bewegt
St. Thomas e.V. strebt an, den Bewohnern dabei zu helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen oder ihnen zumindest ein zufriedenes Leben in unseren Einrichtungen zu ermöglichen.